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FAIR TRADE / ÖKO / BIO TEXTIL & MODE

Nur ein Trend oder der Weg der Zukunft?

Gestern war ich als Teilnehmerin auf einer Podiumsdiskussion eingeladen zum oben genannten Thema. Die Teilnehmerrunde war vielversprechend: Inge Altemeier, die schon seit über 20 Jahren Reportagen über die Bedingungen der Textilindustrie macht, Prof. Renata Brink, die direkt mit Studierenden in Design-Professur Textil zusammenkommt und Stephan Engel, der u.a. Unternehmen wie Otto berät, wie sie Ihre Produktionskette nachhaltiger gestalten können. Durch den Abend führte Frauke von Jaruntowski.

Moderatorin Frauke von Jaruntowski
Moderatorin Frauke von Jaruntowski

Relativ schnell kam von Frau Altemeier die Aussage, dass nicht der Verbraucher Verantwortung beim Kauf der Textilien trage, sondern schon vorher die Produzenten, allen voran die großen Textilhersteller wie eben H&M, Otto, etc. alles tun sollten, damit der Konsument sich nicht damit auseinandersetzen müsse. Als Beispiel wurde von Herrn Engel das Textilabkommen genannt, welches seit dem Rana Plaza Unglück in Bangladesch als Lösung des Dilemmas gilt.

Ich bin weder der Meinung von Frau Altemeier, noch der Meinung von Herrn Engel. Das Textilabkommen wird bestimmt einiges verändern, und hoffentlich auch verbessern. Doch selbst wenn es von den knapp 40 größten Herstellern unterschrieben wird, heisst es noch lange nicht, dass auch beispielsweise weniger Chemie in der Produktion verwendet wird, die Arbeiter versichert sind oder auf Kinderarbeit verzichtet wird. Es ist ein erster Schritt, aber letztendlich muss der Verbraucher mehr hinterfragen und auch beim Kauf verzichten, wenn keine Transparenz über die Produktion vorhanden ist. Auch ist das Textilabkommen nicht nur wegen des Einsturzes der Textilfabriken in Rana Plaza in aller Munde, sondern auch, weil der Verbraucher aktiver geworden ist. Mir wird das oft auch bei Avocadostore.de klar, wenn wir merken, wie die Qualität der Fragen unserer Kunden gestiegen ist. Der Verbraucher ist aufgeklärter und will auch weiterhin mehr wissen.

Prof. Renata Brink führt durch die Ausstellung
Prof. Renata Brink führt durch die Ausstellung

Abschließend konnte Frau Prof. Renata Brink noch sagen, dass sie sich auch in der Lehre mehr zum Thema „Nachhaltige Produktion“ wünsche, denn hier fängt es letztendlich an, wenn Jungdesigner sich nach Alternativen Materialien umsehen. Als Beispiel gab es begleitend zur Diskussion eine kleine Ausstellung der HAW Hamburg // Department Design in Kooperation mit der grünen Werkstatt Wendland. Als Semesterprojekt haben Studierende hier Materialien wiederverwendet und z.B. zu Taschen verarbeitet.

Semesterarbeiten von Studierenden der HAW
Semesterarbeiten von Studierenden der HAW

Noch ein Wort zur Location: designexport in der Hafencity (Hongkongstraße 8) ist auch außerhalb der Ausstellung einen Besuch wert, denn dort finden laufend kleinere und größere Ausstellungen zum Thema Design statt. Außerdem kann man Di-Sa am Ideenkiosk kleine Erfrischungen kaufen und die tolle Lage mitten in der Hafencity genießen!

 

Veranstaltungstipp: Die Podiumsdiskussion geht in die zweite Runde, gleiche Adresse, neues Thema:

Vorschau Podiumsdiskussion im November
Vorschau Podiumsdiskussion im November

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